Geschichtlicher Abriss des SV Blau – Weiß Bürgel

1862
27. Juli: Gründung der bürgerlichen Turnerschaft „Gut Heil“ (Initiatoren Gebrüder Stengel, Jahn und Beier) und Überlassung eines Turngartens durch die Stadt in der Nähe des heutigen Schützenhauses.

Der Schützenverein hatte sich bereits 1825 gegründet. In Bürgel gab es in den 80iger Jahren des 19.Jahrhunderts außer dem Turnverein bis zum 1. Weltkrieg einen Fechtverein, den Radfahrerclub „Vorwärts“ und von 1883 – 1938 einen Schachclub.

 

1900
Gründung der Freien Turnerschaft „Frei Heil“ mit den Mitgliedern Georg Moschberger, Hermann Hanf, Ferdinand Bernstein, Franz Schütze, Karl Günsche, Karl Kanzler, Paul Börnerund den Brüdern Wachs

Gründung des Arbeiter – Radfahrer – Bundes „Solidarität“ durch Albrecht Schwabe

 

1901    
Gründung eines bürgerlichen Radfahrer – Clubs in Bürgel

 

1908   
wurde die Jugendbewegung gegründet, Handgeräte für das Turnen wurden von den Stockfabrikanten zur Verfügung gestellt. Neben den Übungen im Freien (Steinstoßen, Schleuderball, Hoch- und Weitsprung) kamen jetzt Übungen im Schützenhaus.

 

1914    
Beginn des Frauen- und Kinderturnens

 

1919    
Einweihung des Turnerplatzes am Ortsausgang Bürgel in Richtung Hohendorf. Im Winter wurde weiterhin im Schützenhaus geturnt. Zu bemerken wäre noch, dass der Turnerplatz noch bis in die 50iger Jahre auch für den Schulsport genutzt wurde.

 

1920    
Gründung eines bürgerlichen Fußball – Clubs in Bürgel

 

1921    
Gründung der Fußballabteilung der Freien Turnerschaft

 

1922    
Bildung eines Arbeitersportkartells durch Zusammenschluss der Sportvereine.
Im gleichen Jahr fand in Leipzig das 1. Arbeiter – Turn – und – Sportfest statt. Aus Bürgel nahmen 40 Sportler teil.

 

1924   
war Baubeginn des neuen Sportplatzes am Bahndamm, der Platz wurde 1926 fertiggestellt.

 

1925    
nahmen 23 Sportler aus Bürgel an der 1. Arbeiterolympiade in Frankfurt teil.

 

1928    
zum 2. Arbeiter – Turn – und – Sportfest waren 35 Bürgeler vertreten.

 

1931    
die Turner Paul Sachse und Rudi Wachs gingen als Arbeitslose zu Fuß nach Wien, um an der 2. Arbeiterolympiade teilzunehmen.

 

1933    
wurde die Arbeitersportbewegung verboten, die Geräte wurden konfisziert.
In der Zeit des Faschismus bestanden in Bürgel weiterhin die bürgerliche Deutsche Turnerschaft und der Bürgeler Fußballverein mit vier Mannschaften.

 

1945    
fand nach dem Krieg im Rathaus mit ehemaligen Sportlern eine Beratung statt mit dem Ziel, den Sport in Bürgel wieder ins Leben zu rufen.

 

1946    
wurde in Bürgel unter kommunaler Verwaltung ein Sportamt gebildet. Turnen, Leichtathletik, Fußball und Schach waren die ersten Sportarten, die in Bürgel nach dem Krieg wieder aktiv betrieben wurden.
Maßgeblichen Anteil an der Neubelebung des Sports hatte Erich Stoltz.
In diesem Jahr wurde auch der Handball ins Leben gerufen, zunächst mit einer Männermannschaft.

 

1949    
wurde die BSG VEB Bürgel mit den Sektionen Fußball, Handball, Faustball, Kegeln und Leichathletik gegründet, im Laufe des Jahres kam die Sektion Tischtennis noch dazu.

 

1951    
erfolgte die Umbenennung in SG „Fortschritt“ Bürgel.

 

1953    
erfolgte die Umbenennung in BSG „Fortschritt“ Bürgel. Als Sektionen kamen neu hinzu Gymnastik und Schach. Wesentlichen Anteil an der Neuformierung hatten die Sportfreunde Alexander Keller und Paul Hüttig.
Der Name „Fortschritt“ ergab sich aus dem dazugehörigen Betrieb, dem VEB Bekleidungswerk Bürgel. Mit rund 400 Arbeitern war er der größte Betrieb der Stadt, neben Töpfereien, Stockfabriken, Drechslereien und anderen Kleinbetrieben.
Jährliche Betriebssportfeste sorgten für regen Zulauf in den Sektionen.

 

1954    
nahmen rund 15 Frauen und Mädchen der Sektion Gymnastik am 1. Deutschen Turn – und – Sportfest in Leipzig teil und beteiligten sich an der Massenübung des Verbandes „Fortschritt“.

 

1961    
wurde durch die Einweihung der Turnhalle an der Schule die Sportmöglichkeit der Hallensportarten wesentlich verbessert. Diese Turnhalle wurde im NAW durch Eltern, Elternvertreter und Sportler erbaut.

 

1967    
wurde die Kegelbahn fertig. An der Errichtung hatten Sportler ebenfalls wesentlichen Anteil.
In diesem Jahr begannen auch Sportler, in Bürgel Faschingsveranstaltungen zu organisieren. Aus den Gymnastikgruppen entwickelte sich die erste Funkengarde. Diese Tradition hat sich in den Folgejahren gefestigt. Der Verein war auch auf dem Gebiet der Kultur tätig.

 

1970    
wurde das 70jährige Jubiläum des Fußballs in Bürgel festlich begangen. Höhepunkt war ohne Zweifel das Fußballspiel Rot – Weiß – Erfurt II gegen Bürgel I, das mit 2:1 für die Gäste endete.

 

1972    
Baubeginn einer neuen Sportstätte mit Leichtathletikanlage in der Oststraße. Rund 33000 freiwillige Aufbaustunden wurden von den Sportlern geleistet.

 

1976    
Verbesserung der materiellen Bedingungen auf dem alten Sportplatz durch Anbringung von Beleuchtung.

 

1980    
wurde im Rahmen der Veranstaltungen zum Jubiläum „80 Jahre Arbeitersport in Bürgel“ die Sportstätte der Jugend mit dem 1. Regionalen Schülersportfest in der Leichtathletik und einem Fußballspiel Bürgel I gegen AH FC CZ Jena eingeweiht.
Es erfolgte weiterhin eine Namensänderung von BSG „Fortschritt“ Bürgel in BSG Blau weiß Bürgel. Das Bekleidungswerk als Leitbetrieb war nicht mehr vorhanden. Der neue Name sollte das Aussehen der Töpferwaren widerspiegeln.
Die Sektionen Leichtathletik und Volleyball wurden gegründet.
In diesem Jahr fanden auch die 10. Betriebsfestspiele des Teilwerkes der Keramischen Werke Hermsdorf, das statt Bekleidungswerk entstanden war, statt. Der Sportverein beteiligte sich an den Veranstaltungen.

 

1981    
wurde die Anlage der Kegelbahn automatisiert.

 

1987    
feierte die „Kulturgruppe“, herausgebildet als BFC = Bürgeler Faschings – Club 20jähriges Jubiläum mit vielen Überraschungen für Bürgeler und Gäste. Höhepunkt war ein amüsantes Fußballspiel zwischen BFC Bürgel und BFC Dynamo Berlin.

 

1990   
wurde am 2. Juli der SV Blau – Weiß Bürgel e.V. neu gegründet und Mitglied im Landessportbund Thüringen.
Die Kulturgruppe hat sich aus dem Sportverein herausgelöst und den BFC Bürgel e.V. gegründet. Es gibt nach wie vor eine enge Zusammenarbeit.
Seit der Wende wurde die Kegelbahn komplett renoviert.

 

2000   
erfolgte in Eigenleistung die Innen- und Außenrenovierung des Sportplatzgebäudes.
Die Abteilung Fußball beging ihr 80 jähriges Jubiläum mit einer beeindruckenden Festwoche.

 

2001    
feierte der Verein das 140jährige Gründungsjubiläum im Rahmen einer Festwoche.
 
 
2011
Mit einem Festwochenende wurde das 150jährige Bestehen des Vereins gefeiert. Höhepunkt war das Rückspiel zwischen dem BFC Bürgel und der Traditionsmannschaft des BFC Dynamo.